Zu den Bildserien:

Ausgangspunkt dieser Serie von Bildern sind schwarz/weiße Fotografien oder Diapositive. Alle sind mindestens 50 Jahre alt und dienten allein Demonstrationszwecken in Forschung und Lehre.

Die erste Serie sind Berlinbilder (siehe "Berlin"), hier vom Reichstag. Weiter Bilder sind im Entstehen (Brandenburger Tor, Siegessäule). Es sind bewusst Bauten, die als Symbole eine lange, ausgeleierte Geschichte haben.

Die zweite Serie sind Bilder von Amphitheatern. Eingemogelt haben sich die Bilder "Odessa" (links), „Sintra 1 +II“ und „BelleAlliance“ als Symbol stilistischer Übernahme klassischer Formsprache im 19. Jahrhundert. Damit soll nicht gesagt sein, dass der Historismus das Waterloo der ornamentalen Architektur ist, auch wenn der Name „BelleAlliance“ das nahe legt. „Sintra I+II“ sind typische trockengelegte Ruinen mit vermauerten Fenstern.

Die dritte Serie sind Gärten (i.A. 4). Die Art mit visueller Genauigkeit Fragen auszuwerfen, die Art rätselhafte Reste zu entschlüsseln, wie ich sie selber ansatzweise erlebt und schätzen gelernt habe, finden sich perfekt demonstriert in den Büchern von W.G. Sebald: „Die Ringe des Saturn“ oder von V.S. Naipaul: „Ein Weg in der Welt“ und „Das Rätsel der Ankunft“. Sie haben mich animiert, diese malerische Erkundung auf Gärten auszudehnen. Nicht ich blicke mir Fotografien von Gärten an, sondern ein alter Handscanner. Er richtet seine Aufmerksamkeit auf Kuriositäten, läuft über das Bild hin und her. Das ist der Ausgangspunkt meiner Malerei.

Für diese Malerei existiert der Gegensatz von figürlich und konkret, gegenständlich und abstrakt nicht. Für Malerei nach dem Ende der Malerei ist die Distanz und Akzeptanz dieser Gegensätze immer Bestandteil des Malaktes. Dekonstruktion und Rekonstruktion halten sich die Waage. Es gibt Werkzeuge mit dekonstruktiver Tendenz (Musterrolle, Scanner) und rekonstruktive Bemühungen meinerseits.

Die Bilder sind durchgearbeitet oder erkämpft. Figürliches zerstört, Ungegenständliches mit Bedeutung aufgeladen, und das im Hin- und Her. Spontaneität im Sinne von Schnelligkeit wird vermieden. Keine Attitüden, die Malerei soll keine üblichen klischeeartigen Eigenschaften repräsentieren. Dazu gehören Klischees wie: interessant, spannend, fetzig, locker, spontan, modern, frech, ... Sie ist eine ausgesprochene „Anti-Pop-Art“. Mir sind Kunstdefinitionen von Ad Reinhard lieber als die von Wolfgang Joop.